Wissen | Welche Wissensarten gibt es | Wissensmanagement | Tag der Bibliotheken | 2025

Wissen verfügbar machen: Die verschiedenen Wissensarten

Am 24. Oktober findet jährlich deutschlandweit der Tag der Bibliotheken statt. Seit 1995 ehrt dieser besondere Tag Bibliotheken in Deutschland. Im Jahr 2024 gibt es laut dem Deutschen Bibliotheksverbands e.V. 8.800 öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken, die im Vorjahr mehr als 180 Millionen Mal besucht wurden. Viele Einrichtungen nutzen den Tag der Bibliotheken und bieten Veranstaltungen an, die darauf aufmerksam machen, dass Bibliotheken unverzichtbar für die deutsche Kulturlandschaft sind. Wir nutzen diesen Tag für einen Beitrag zum Thema Wissen.

Bibliotheken machen Wissen verfügbar

Bibliotheken bewirken, dass Wissen allgemein zugänglich wird. In Form von Büchern, Zeitschriften, DVDs und CDs wird Wissen gesammelt und zur Verfügung gestellt. Auch für Digitalaffine ist gesorgt, denn online können E-Books ausgeliehen werden. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund des Papierverfalls bedeutsam. Bibliotheken sind seit Jahren dabei, ihre Bestände nach und nach zu digitalisieren.

Wissenswertes: Die Digitalisierung der Bayerischen Staatsbibliothek
Google begann 2008, in Kooperation mit der Bayerischen Staatsbibliothek, die urheberrechtsfreien Bestände vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zu digitalisieren.

Ein Jahrzehnt später, 2018, stehen bereits zwei Millionen Bände digital zur Verfügung. Bis 2024 wächst der Bestand auf fünf Millionen digitalisierte Werke an. Damit verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken.

Welche Arten von Wissen gibt es?

Das implizite und explizite Wissen

Wissen ist bekanntlich Macht. Auch im unternehmerischen Kontext trifft das zu. Wissen ist ein Erfolgs- und Innovationsfaktor für Unternehmen. Durch Wissen können Probleme gelöst und Aufgaben effizient bearbeitet werden. Es wird dabei zwischen explizitem und implizitem Wissen unterschieden.

Explizites Wissen ist formulierbar, reproduzierbar und durch Sprache oder Zahlen leicht vermittelbar. Typische Beispiele sind Handbücher, Datenbanken oder Schulungen. In der Forschung wird es auch als „embrained knowledge“ bezeichnet, da es auf bewussten, konzeptionellen Fähigkeiten basiert und gezielt über Regeln, Anweisungen oder digitale Systeme übertragen werden kann.

Implizites Wissen hingegen ist persönliches Erfahrungswissen. Es ist nur schwer in Worte zu fassen, da es tief in Handlungen und sozialen Interaktionen verankert ist. In der Forschung spricht man hier von „embodied knowledge“ – aktionsorientiertes Wissen, das durch Erfahrungen, Fähigkeiten oder Intuition entsteht und nur durch intensive Zusammenarbeit weitergegeben werden kann.

Beide Wissensarten ergänzen sich: Während explizites Wissen dokumentiert und standardisiert wird, entsteht implizites Wissen im Austausch und macht Unternehmen widerstandsfähiger und innovativer. Es ist demnach tiefer gelegen und nicht umgehend verfügbar.

Gut zur Visualisierung: Das Eisbergmodell des Wissens. Diesem nach ist explizites Wissen gut sichtbar, so wie die Spitze des Eisbergs. Implizites Wissen hingegen ist unter der Oberfläche verborgen und für den Sachverhalt enorm wichtig – auch wenn für Betrachtende Personen erst einmal nur die fertige Dokumentation ins Auge fällt.

Eigene Darstellung in Anlehnung an Meier (2024)

Explizites Wissen:

  • Dokumentation
  • Berichte und Datenbanken
  • Schulungen und Kurs

Implizites Wissen:

  • Personengebundenes Wissen
  • Individuelle Erfahrungen
  • Intuition

Methoden für den Wissenstransfer

Es gibt verschiedene Methoden, wie Wissen in Unternehmen gespeichert und für die Zukunft wiederverwertet werden kann. Eine Möglichkeit ist der Wissenstransfer über Mitarbeitende. Hierbei wird empfohlen, Arbeitsteams nach dem Alter zu mischen. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen zusammenführen.

Eine langjährige Mitarbeiterin hat möglicherweise mehr implizites Wissen, da diese schon seit einiger Zeit im Unternehmen tätig ist. Ein neuer Kollege hingegen verfügt oft über frisches, explizites Wissen aus Handbüchern oder aktuellen Prozessen.

Auch Lerntandems sind sinnvoll, bei denen erfahrene und unerfahrene Angestellte über einen bestimmten Zeitraum hinweg gemeinsam Aufgaben bearbeiten. So kann ein neues Teammitglied schnell eingearbeitet werden und hat bei Rückfragen eine direkte Kontaktperson.

Darüber hinaus kann ein Mentorenprogramm helfen. Der Mentor oder die Mentorin, in der Regel eine erfahrene Fachkraft, steht neuen Angestellten als Kontaktperson zur Verfügung. Ebenso kann ein moderiertes Übergabegespräch beim Onboarding unterstützen. Hier kommen beispielsweise der ausscheidende Mitarbeiter, die neue Kollegin und ein Moderator zusammen. Der Moderator strukturiert das Gespräch und stellt Fragen, die sicherstellen, dass auch für den erfahrenen Angestellten Selbstverständliches thematisiert wird.

Wissenstransfer über Technologie

Wissen lässt sich auch über Technologien sichern. Ein hilfreiches Tool ist das Unternehmens-Wiki. Es handelt sich dabei um ein offenes Autorensystem, in dem Mitarbeitende Wissen austauschen und abspeichern können.

Der Vorteil: Ein Wiki stellt eine zentrale Wissensbasis dar, auf die alle zugreifen können. Dies führt zu Zeitersparnis und höherer Effizienz. Mitarbeiter finden benötigte Informationen schneller, was Prozesse beschleunigt und Frustrationen senkt. Auch der Onboarding-Prozess kann dadurch deutlich verkürzt werden. Wichtig ist jedoch, dass Inhalte im Wiki intuitiv auffindbar sind und eine leistungsfähige Suchfunktion vorhanden ist. Auch FAQs sind ein nützliches Format, um wiederkehrende Fragen einmalig zentral zu beantworten. Damit sie aufschlussreich bleiben, müssen sie regelmäßig aktualisiert werden.

Hilfreich sind zudem unternehmensinterne „Gelbe Seiten“. Dort können Mitarbeitende ihre Berufserfahrung, Ausbildung, Sprachkenntnisse und Kompetenzen hinterlegen. So lässt sich der passende Ansprechpartner schnell finden und kontaktieren.

Das Intranet als zentraler Ort des Wissens

Wissen ist wertvolles Kapital in Unternehmen. Ein Intranet kann dabei der Knotenpunkt für Zusammenarbeit, Inhalte und Know-how sein. Alle Angestellten profitieren davon, wenn Wissen nicht nur gespeichert, sondern auch strukturiert und zugänglich gemacht wird. Ein Wiki oder Q&A-Bereich im Intranet bildet eine Art digitale Bibliothek, die auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten ist. Mitarbeiter können sich in Foren und Gruppen austauschen, Ideen teilen und miteinander kommunizieren.

Dies stärkt auch die Bindung zwischen den Mitarbeitern. Die Technische Universität Darmstadt hat in der Deutschen Social Collaboration Studie 2023 herausgefunden, dass ein ständiger Zugang zu Intranet, Wissensdatenbanken und Collaboration Tools nicht nur die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen fördert, sondern auch die Produktivität und den Zusammenhalt steigert. Zudem wurde erkannt: Je digitaler der Arbeitsplatz, desto zufriedener sind die Mitarbeiter.

Nichtsdestotrotz gibt es Aspekte, die bei der Verwaltung von Wissen im Intranet berücksichtigt werden müssen. Inhalte müssen gepflegt und regelmäßig aktualisiert werden. Einheitliche Muster zur Speicherung von Dokumenten erleichtern die Identifikation und das Auffinden in der Volltextsuche. Ebenso wichtig ist, im Unternehmen klar zu kommunizieren, welche Methoden und Regeln beim Wissensaustausch gelten. Feedbackfunktionen sollten integriert sein, damit Inhalte kontinuierlich verbessert werden können. Beim Onboarding neuer Mitarbeiter sollte das Wissensmanagement von Anfang an eine Rolle spielen. So entsteht eine offene Wissenskultur, die langfristig Innovation und Zusammenarbeit fördert.

Jalios bietet in seinem Social Intranet verschiedene Tools, die Wissensspeicherung und -verbreitung unterstützen. Dabei wird auf den Einsatz zahlreicher KI-Tools gesetzt, die die Produktion, Speicherung und den Transfer von Wissen auf ein neues Level heben. Möchten Sie mehr darüber erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Webinarmitschnitt zum Thema KI & Wissensmanagement.

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Felipa Swieter
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